Ich stehe zeitig auf, damit meine liebste Lieblingsnichte mich an meinem Geburtstag nach hawaiischer Zeit erreicht, ist ja bei zwölf Stunden Zeitverschiebung nicht ganz einfach. Bis zum Spätvormittag ist es dann tatsächlich der ganzen Familie und meiner Verwandtschaft gelungen, mich zu erreichen und dann mache ich mich auf den Weg zum „Volcano National Park“. Heute bin ich also alleine im Auto unterwegs und das Gefühl von einer kleinen Portion Coolness und einer übergroßen von Freiheit ist kaum zu beschreiben. Ich fühle mich so frei, so glücklich, ja regelrecht gesegnet.
Im Park angekommen, muss ich mich im Besucherzentrum erkundigen, da der Park einfach überdimensional groß ist. In ihm sind unter anderem zwei der aktivsten Vulkane weltweit zu bestaunen: der Mauna Loa und der Kilauea. Die letzte Eruption des Kilauea war voriges Jahr im Mai, also nicht ganz vor einem Jahr. Bis vor einiger Zeit konnte man im Dunkeln noch glühende Lava bestaunen, dafür bin ich leider zu spät. Das stelle ich mir einmalig vor.
Ich freue mich über die kompetente Beratung und die Möglichkeit, einen großen Teil als „Round-Trip“ mit dem Auto abfahren zu können, insgesamt sind es 38 Meilen (61 Kilometer) und es dauert in etwa zwei Stunden. Mein erster Stopp ist an dem unfassbar großen Krater, der nach dem letzten Ausbruch zurück geblieben ist. Man kann nicht ganz nah heran, da es aus der Erde stellenweise noch dampft, doch nah genug, um einfach nur zu staunen. Auf meiner Fahrt, an der ich immer und immer wieder halte, gibt es einige Krater, ansonsten eine mit dem Auge kaum aufzunehmende Weite von Lavagestein. Es ist auch hier wie auf einem anderen Planeten, wenngleich ich nicht wüsste, auf welchem 😆 Je weiter ich mich in Richtung Küste vorhangele, desto beeindruckender die Sicht auf diese für mich unbekannte Landschaft. Da habe ich nun schon einige Vulkane gesehen und bestiegen, habe am Fuße eines gewohnt, bevor ich mich auf den Weg gemacht habe, doch das hier ist wahrlich eine andere Welt. Es ist nicht viel los, sodass alles noch surrealer wirkt. Als ich auf die schiere Unendlichkeit der Küste blicke, bin ich erneut baff, denn man erkennt deutlich den Weg der Lava, wie sie sich ihren Weg ins Meer gebahnt hat, auch wenn es zunächst wie ein Schatten wirkt. Sonne und Wolken wechseln sich ab, was auch das Bild in gewisser Weise verändert. Bei näherem Hinschauen erkennt man auch stellenweise, dass das Gestein nicht nur dunkelgrau bis schwarz ist, sondern unterschiedliche Töne aufweist, die bis in ein rot-orange hineinreichen. Zwischendurch halte ich und mache ein kleines Picknick, bevor ich irgendwann die Küste erreiche. Dort ist ein Gesteinsbogen beachtlich, der sich ebenfalls durch Lava geformt hat. Ich kaufe mir das teuerste Eis meines Lebens für etwas mehr als 6 USD (!), aber das darf ich mir heute auch gönnen. Ich muss nur zügig schlotzen, da die Sonne, wenn sie rauskommt, ziemlich Kraft hat. Ich bleibe eine Zeit und schaue bewundernd zur Landseite, auf die geformten Berge und Vulkane. Bis ich den Nationalpark verlasse, habe ich dann mehr als drei Stunden gebraucht, sie jedoch auch sehr genossen 😊
Es braucht über eine weitere Stunde, bis ich zurück in Hilo bin und heute will ich zeitig vor 23 Uhr einkaufen 😉 Im Supermarkt treffe ich eine neu Angereiste aus dem Hostel, die mich noch gar nicht wahrgenommen hatte und frage sie nach einer kurzen Vorstellung meinerseits, ob sie lieber Bier oder Wein mag. Der Blick – unbezahlbar 🤣 Am Ende kaufe ich beides, frage jedoch noch einen Einheimischen, welches lokale Bier hier empfehlenswert ist (🎼 denn es gibt sehr wohl Bier auf Hawaii 😆) Zurück im Hostel, sehe ich, dass wir für den Abend zu viert sind. Kathrin vom Vorabend und Remo, beide aus der Schweiz, und Beate aus Münster. Wir bestellen uns Essen beim Italiener unter dem Hostel, das ich ein wenig später abhole. Wie ich hinunter komme, steht die liebe Servicekraft mit einem gefrosteten Getränk vor mir, in dem eine Kerze brennt und singt für mich. Ich bin sprachlos. Ich drücke sie. Sie und der Koch sind so herzliche Menschen, dass ich sage, dass wir die Tage mal noch zum Essen im Restaurant kommen. So haben wir also ein megaleckeres Essen, genug zu trinken und ich bin in bester Gesellschaft. Wir haben einen richtig schönen Abend, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hätte. Was bin ich ein Glückspilz. Und ich liebe es, den Geschichten der anderen zu lauschen, die von A wie abgefahren bis T wie traurig alles beinhalten. Und durch meine eigenen Erzählungen wird mir bewusst, wie viel ich eigentlich schon erlebt habe. Und so schnell entsteht Gemeinschaft und Verbundenheit.
Am nächsten Morgen gehe ich mit den Mädels auf den Markt. Ich weiß nicht genau, was ich ausstrahle, doch ich komme kaum von einem Stand zum nächsten, da ich bei jedem einzelnen Menschen kennenlerne, die mir ihre Geschichte erzählen und nach der meinen fragen. Es ist schon wirklich ein wenig spooky, doch ich genieße es. Fast fühle ich mich wie jemand, der hier lebt und schon sämtliche Menschen kennt. Besonders angenehm ist das Gespräch mit der Marokkanerin Soraya, welche die deutsche Geschichte und Gegebenheiten des Landes besser zu kennen scheint als ich selbst und ein weiteres Gespräch mit einer französisch-marokkanischen Astrologin. Nun ja, so etwas zieht mich nun mal magisch an. Wir sprechen lange, sie sagt mir auch einiges zu „meinen Sternen“ und Kathrin, Beate und ich staunen nicht schlecht und kichern herum. Denn diese Frau wusste genau nichts über mich, außer meinem Geburtstag, dafür die Mädels. Es ist unglaublich. Nur mal so viel: sie sagt, ich habe die „Aloha-Energie“ und ich könnte hier gut Seminare und Kurse geben, die Menschen hier bräuchten genau das. Und sie baue gerade ein Haus, das im September fertig ist und ich könnte gerne auch bei ihr wohnen. Noch Fragen? 🤣
Aus einem kurz geplanten Marktbesuch werden Stunden und wir runden sie mit einem Essen ab. Auf Hawaii gibt es überall Foodtrucks – was  für eine tolle Gelegenheit, unterschiedlichste Speisen zu probieren.
Bis zum Abend sind wir um Adrian, einem australischen Musiker mit polynesischen Wurzeln und Etienne und Rémi, zwei französischen Kanadiern gewachsen und das Feiern geht weiter, obwohl ich gar kein Geburtstag mehr habe 😆 Sie singen mir ein Geburtstagsständchen, Gitarrenklänge inklusive. Adrian spielt uns weitere Songs – eigene, aber auch bekannte. Und bei „Over the rainbow“ sind wir alle touched, passt es doch besser als kein anderes Lied zu diesem magischen Hawaii. Damit nicht genug, wir spielen auch ein Gesellschaftsspiel. Die „Karten gegen die Menschlichkeit“, die ich nicht kannte und die uns viel Spaß und ordentliche Lacher bringen, sind der Knaller schlechthin. Jeder hat diverse Karten mit unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten in der Hand, einer liest eine Frage vor, jeder gibt eine Antwortkarte ab und die, bei der der Vorleser am meisten lachen muss und sie als beste Antwort kürt, gewinnt. Und wie der Spielname schon verrät, sind die Antworten teils, wie soll ich sagen, unterirdisch, aber auch zu lustig 🤣 Hier sind ganz außerordentlich besondere Menschen zusammen gewürfelt worden und ich kann kaum beschreiben, wie ich es mir geht. Und da ist immer noch diese Aufgeregtheit, Hibbeligkeit und Freude. Und es ist die vierte Nacht in Folge, in der ich nicht vor drei Uhr im Bett bin und das wo ich ja nicht jünger werde, sondern gerade wieder ein Jahr älter geworden bin 🤪
Am folgenden Abend gehen wir alle, außer den Kanadiern, die schon auf dem Weg nach Kauai sind, noch zu Adrians Auftritt, den er hat. Eine Location mit Wohnzimmeratmosphäre, in dem unterschiedliche Musiker einen kleinen Gig zum Besten geben. So schön, all das gemeinsam erleben zu können 😊

Etwas komisch fühlt sich der nächste Tag an, da exakt alle abgereist sind oder abreisen. Ich muss natürlich unbedingt erwähnen, dass Kathrin mir noch die Haare im Hostel „stutzt“ und das anfänglich mit einer Büroschere. Wenn das mal keine Entwicklung ist, wenn man bedenkt, dass meine Haare meine größte Sorge vor der Reise waren 😆 Sie hat das tiptop gemacht und ich fühle mich mehr und mehr wie frisch geboren. Ich weiß gar nicht wie mir geschieht. Beate bleibt noch ein wenig und wir gehen noch einen Cappuccino trinken und spazieren, fahren schließlich noch an die zwei empfohlenen „Top-Strände“ der Stadt. Keine Ahnung, nach welchen Kriterien hier bewertet wird, denn ich würde nicht einmal von Strand sprechen wollen 😆 Das eine ist zwar eine kleine Insel namens „Coconut Island“, die per Fußgängerbrücke erreichbar ist, doch na ja, wie soll ich sagen, es ist eine Grasfläche, die in fünf Minuten zu Fuß umrundet ist 🤣 Lustig, ich habe auf Hawaii noch nicht einen Strand gesehen, wie ich ihn hier vermutet hätte. Nicht, dass es nicht auch so außergewöhnlich genug sei, doch ich hatte eben ein anderes Bild im Kopf.
Später brauche ich dringend einen Mittagsschlaf, da ich mich vor Müdigkeit und schwachem Kopf kaum noch auf den Beinen halten kann und dann beginne ich die abervielen Geburtstagswünsche zu beantworten. Ich wusste, dass ich viele Menschen kenne, aber nicht, wie viele so lieb an mich denken. Kerstin, meine „Knastschwester“ aus Fremantle schickt mir ein Video, auf dem sie mir sogar ein Ständchen auf der Ukulele spielt. Ute hat ein mehr als abgefahren außergewöhnliches Geburtstagsgeschenk, über das ich allerdings besser zu gegebener Zeit schreibe (da es mit meiner Reiseroute zu tun hat) und manch lieber Freund schickt mir Wünsche, bei denen mir Tränen kommen. Ihr seid die besten Menschen, die man im Leben haben kann und ich möchte keinen von euch missen!! DANKE, dass es Dich gibt – genau Dich, der/die Du das gerade liest!! Und natürlich würde ich am liebsten alle erwähnen, doch die Angst ist zu groß, ich könnte jemanden vergessen und das nur rein aus „Hirn läuft auf Niedrigtouren“-Gründen! 😉

So kommt auch mein Tag der Abreise aus dem „Big Island Hostel“, denn ich wohne noch für ein paar Tage in einem AirBnB im Ort Waimea im Norden der Insel, in dem ich auch schon gewesen bin. Ich ging die ganze Zeit davon aus, dass ich im Westen gebucht habe, aber so freut es mich, denn hier habe ich mich ja extra gut gefühlt, umgeben von all dem Grün einerseits und der Mondlandschaft andererseits. Ich erreiche die Villa. Tatsächlich, eine Villa. Den Code habe ich im Vorfeld erhalten, da der Eigentümer meistens auf dem US-Festland wohnt. Ich teile mir ein Zimmer mit Cly, die für ein Jahr hier lebt und es gibt noch andere „Mitbewohner“. Ich lande also in einer äußerst gediegenen WG. Meine Erfahrungen sind ja an Skurrilität fast nicht mehr zu steigern, von den Gesprächen, auch hier im Haus, ganz zu schweigen 😊
Beim Einkaufen schlackere ich mit den Ohren, denn es muss ein „Supermarkt deluxe“ sein, bei dem man für abgepackte Fertigsalate schon 10 USD (!) bezahlt. Ich frage die Kundin vor mir, ob ich ihre Clubkarte nutzen kann, denn für diesen Laden habe ich noch keine 😁 Ein bisschen Überwindung kostet es mich schon, am Ende macht sie das jedoch sehr gerne. Ansonsten spüre ich, dass ich ein wenig Schlaf nachholen muss, was ich versuche, mir jedoch nur bedingt gelingt, weil ich immer noch… genau, ganz hibbelig bin 🙃
Ich schiebe einen Strandtag ein, denke, das sollte mir helfen, mal wieder etwas „herunter zu kommen“. Und tatsächlich finde ich nun auch einen richtig tollen Strand, den „Hapuna Beach“ und eine ruhige Ecke für mich, in der ich direkt auch einschlafe. Fatal, denn als ich aufwache, merke ich schon, dass es mir im Gesicht brennt. Nur zweieinhalb Stunden am Strand und benutzte Sonnencreme mit LSF 50 und dennoch: ich habe den Sonnenbrand meines Lebens. Schlimmste Stellen: Bauch und Augenlider 😳 Na da brauche ich keine weiteren Strandtage mehr einplanen. Doch für den Rückweg hat es sich fast gelohnt, denn nach leckerem Fish & Chips sehe ich auf der Fahrt schließlich drei Regenbögen! 🌈 Oh mein Gott! Hawaii completed, mehr Erfüllung geht nicht. Vielleicht sollte ich wirklich mal darüber nachdenken, ob das nicht ein Ort zum Leben wäre 😉

Ich kann Hawaii unmöglich ohne eine Lomi Lomi-Massage verlassen. Da die Preise hier leider nicht wie in Asien sind, entscheide ich mich für die nahe gelegene Massageschule, in denen Schüler, die kurz vorm Abschluss stehen, Massagen für fast den halben Preis gegenüber dem regulären anbieten. Das ist eine gute Alternative, wie ich finde und gibt den Lernenden zudem noch eine Chance. Und ich bin mir sicher, dass es nicht weniger effektiv ist, zumindest fühle ich mich im Anschluss pudelwohl ☺
Für den vorletzten Tag habe ich zudem noch einen Ausflug geplant, ins Waipio Valley. Und als wüsste das Universum, dass ich auf Überraschungen stehe, treffe ich am Lookout Kathrin wieder. Fast fange ich vor Freude an zu kreischen (okay, nicht fast, ich kreische wirklich 🤣). Ich sehe ihr an, wie steil der Aufstieg aus dem Tal zurück war, doch es schreckt mich nicht ab. Ich möchte da unbedingt hinunter. Auf dem Weg lerne ich das Geschwisterpaar Luise und Paul kennen und freue mich über den gemeinsamen Weg, zumindest ein Stück davon. Denn unten angekommen muss man für den großen Trail einen Fluss durchqueren, bei dem man teils hüfthoch darin steht 😅 Ich bleibe eine Zeit am schwarzen Sandstrand sitzen, beobachte die Vögel und bin einfach mal nur. Später zieht es mich in den Dschungel, ihr wisst ja, das Grün 😉 Mitunter riesengroße Pfützen und ziemlich viel Matsch führen mich hinein. Gut, dass ich meine Wanderschuhe anhabe. Ich bin mehr oder weniger alleine auf weiter Flur und genieße die Stille und die natürlichen Geräusche. Ich sehe unglaublichen Bewuchs, folge dem Fluss, an dem ich das ein oder andere Wildpferd sehe und gehe Richtung des Wasserfalls, der sich da im hinteren Teil dieses Tals befindet, in dem einst der König mit seinem gesamten Gefolge wohnte. Ein Tsunami und Überschwemmungen haben jedoch dafür gesorgt, dass hier heute nur noch wenige Menschen leben, da so Vieles zerstört wurde. Ich komme an eine Art grasige Einfahrt und sehe in einiger Entfernung ein Pferd und einen Esel stehen. Ich liebe Esel. Ich missachte das „Privat, bitte nicht betreten“-Schild, um ein bisschen mit den beiden Vierbeinern zu sprechen 😆 als ich kurze Zeit später, einen Mann kommen sehe, offensichtlich einen (Ur-)Einwohner. Ich entschuldige mich vielmals, doch es stört ihn überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, er fragt, ob ich etwas Außergewöhnliches sehen möchte. „Klar will ich“ ist meine spontane Reaktion. Er startet direkt mit einer Tiefgründigkeit an Gespräch, dass ich etwas perplex bin und mich irgendwann frage, wo genau er mich eigentlich hinführt, denn wir kommen schon fast ins Dickicht des Regenwaldes. Bis wir irgendwann nicht nur vor seinem Cottage, sondern auch vor dem Wasserfall stehen. Mega. Er erklärt, dass das alles Land seiner Vorfahren ist und er hier sehr glücklich lebt. Er schreibt viel und musiziert auch. Ich bin begeistert. Vom Schreiben ja sowieso und bei Ukulele hüpft mein Herz immer so ein kleines Stück unkontrolliert 😊 Und so stellt er mir auf seiner Terrasse einen Hocker hin, wäscht seine Gummistiefel und erzählt und erzählt. Als ich das Messer auf dem Tisch erblicke, frage ich mich, ob ich eigentlich von allen guten Geistern verlassen bin und ob ich mich eigentlich nicht mehr auf mein Bauchgefühl verlassen kann. Ich rufe mir schnelle die Selbstverteidigungsmechanismen in den Sinn, die ein lieber Kollege mir beigebracht hat. Doch Lia ist weiter herzlich und ganz fröhlich, holt seine Ukulele und spielt mir zwei Lieder. Er fragt, ob ich mit zu seinem Cousin kommen möchte. An dieser Stelle kommt mein freundliches, doch festes „nein danke“ und ich mache mich auf den Rückweg. Nachdem er sagt, ich wüsste ja jetzt wo er wohnt und ich könne jederzeit einen Freund besuchen, bin ich ganz durcheinander. Mit so viel Gastfreundschaft auf diese abgefahrene Weise bin selbst ich überfordert. Auf dem Weg zurück steht der Esel so positioniert, als habe er auf mich gewartet, als wolle er sehen, dass ich auch wieder zurück komme. Er stellt sich direkt vor mich und als ich ihn frage, ob er mich ein Stück begleiten möchte, folgt er mir auf Schritt und Tritt. Ich weiß, wie das klingt, ein bisschen fühle ich mich auch „verrückt“, doch ich weiß auch, es ist alles in bester Ordnung 😆
Der Weg aufwärts ist wirklich steil. Doch da ich das daheim auch hatte, wenn ich so manches Mal nach Hause gegangen bin, ist es vielleicht nicht ganz so heftig für mich und bringt mir zudem schöne Erinnerungen an mein ehemaliges Zuhause.
Zeit, zu packen und sich mental auf die Weiterreise vorzubereiten. Gar nicht einfach, denn hier fühlt sich alles so seltsam vertraut an. Und tatsächlich kommen mir am Abreisetag auf dem Weg zum Flughafen die Tränen. Emotionen, die ich kaum einordnen kann, Gedanken, die kurios sind, doch ein ganz beseeltes Gefühl. Und als hätte ich von allem nicht „genug gehabt“, kommt es noch zu einer weiteren Begegnung an meinem letzten Lookout, an dem ich halte. Eine weitere Visitenkarte mit dem Hinweis „Falls Du mal wieder nach Hawaii kommst und eine Unterkunft suchst, wisse, dass Du einen Freund hier hast.“

Natürlich bin ich auch traurig, „meinen“ geliebten Jeep wieder abgeben zu müssen. Immerhin haben wir 1.150 Kilometer miteinander verbracht, dazu jede Menge Abenteuer. Übrigens weitere 500 Kilometer mit dem Ford Fiesta. Ich glaube mein kleines „Autofahr-Trauma“ ist nun auch geheilt. Bleibt nur noch der Linksverkehr, aber dafür bietet sich vielleicht auch noch Gelegenheit 😉
Was für eine Zeit, die ich hier auf Hawaii erleben durfte und ich weiß noch nicht, was genau mit mir passiert ist, doch irgendwas hat sich verändert, ist anders.
Und am Ende ist noch Adreanna diejenige, die im Flugzeug neben mir sitzt und diese magische Zeit hier abrundet. Danke Hawaii, Du bist wahrlich etwas ganz Besonderes! See you soon! 🌈🤙