Mir ist, glaube ich, gar nicht bewusst, dass ich nun in die Südsee fliege. Ich fange ganz langsam an, das zu realisieren, als ich den winzig kleinen Flughafen betrete, der außen freundlich auf Cook-Maori in großen Buchstaben mit „Kia Orana“ begrüßt. Die Maori in Neuseeland sagen „Kia Ora“, ist also ähnlich und doch nicht gleich, wie mir der Zollbeamte erklärt, den ich nach der hiesigen Sprache frage, weil ich es schlicht vergessen habe. Er will, wie ich das schon kenne, meinen Ausreisenachweis sehen und ich freue mich in dem Fall, dass ich einen Stempel in den Pass bekomme, ist ja schließlich etwas besonderes 😊 Dass die aber auch alle Angst haben, man könnte für immer bei ihnen untertauchen wollen. Nun, vermutlich auch nicht ganz abwegig 😅 Auf jeden Fall erinnert mich der Flughafen an den in Nadi auf den Fidschi-Inseln, auch dort wurde für die Ankommenden Musik gespielt. Zumindest war das so, als ich vor fünf Jahren für mein Volunteer-Projekt dort war. Hier ist es etwas skurriler: der alte Einheimische sitzt direkt oberhalb des Gepäckbandes 😆 Und es ist irgendetwas zwischen Rührung und Komik, das mich fast loslachen lässt, doch ich belasse es bei einem Schmunzeln, nicht dass es sonst noch irgendwie falsch rüberkommt. Nachdem ich mein Gepäck habe und erkläre, dass ich keine Anglerausrüstung, Samen, Früchte oder sonstige Speisen dabei habe, auch kein Zelt, nur meine Wanderschuhe, die selbstverständlich sauber sind, gelange ich an den Ausgang, wo mich eine Maori im für mich hawaiianisch anmutenden Look freundlich fragt, wo ich hinmöchte. Als ich ihr sage, wer mich abholen soll, schreit sie durch die gesamte Halle und nachdem ein Mann die Hand und das Schild mit meinem Namen hebt, lacht und grinst der gesamte anwesende Rest. Wie unangenehm, ich fühle mich wie auf einer Bühne, alles starrt auf mich und ich weiß nicht einmal warum 😬
Peter, so sein „internationaler Name“, da sich seinen ursprünglichen keiner merken geschweige denn aussprechen kann (stimmt, ich habe mich davon überzeugt 😆) bringt mich also zum Auto, das nicht mehr in allerbester Verfassung ist, aber fährt. Draußen ist unfassbar schwül und warm, obwohl es fast schon 22 Uhr ist, das bin ich gar nicht mehr gewohnt. Übrigens ist das Komischste überhaupt, dass ich einen Tag früher ankomme, als ich losgeflogen bin. Da sag mal noch einer, man könne in der Zeit nicht zurück 😁 Das Überschreiten der Datumsgrenze verwirrt mich allerdings so dermaßen, dass ich nicht mehr auf die Reihe bekomme, welche Uhrzeit wo auf diesem Planeten ist. Egal, muss ich ja auch erst einmal nicht. Während mir Peter, der im Übrigen Fidschianer ist, in wenigen Minuten alles erzählt, was man zu einer Insel, die aus einer Hauptstraße besteht, die einmal um die Insel führt und exakt 32 Kilometer lang ist, wissen muss, lehne ich mich zum Fenster hinaus und bewundere den Sternenhimmel samt der sichtbaren Milchstraße – wow. Ich glaube, hier ist auch ein schönes Fleckchen Erde, auch wenn ich im Dunkeln noch nichts erkennen kann.
Unterwegs fragt Peter, ob er halten soll, damit ich mir etwas zu trinken oder für das Frühstück kaufen kann. Wie aufmerksam und gute Idee, ich habe ja keine Ahnung, wie abseits ich von was liege und nach dem Ausschlafen gleich einen Kaffee mit Milch und zumindest mal einen Joghurt, gefällt mir. Ich bin ja nicht nur erstaunt, dass der Tante Emma-Laden noch offen hat, sondern dass auch noch was los ist. Zugegeben, auch hier fühle ich mich etwas beäugt, aber gut, es sieht auch nicht so aus, als würden permanent Touris ein- und ausmarschieren. Nach einer Fahrtzeit von insgesamt ca. 15 Minuten fahren wir in einen Hof und Peter meint, wir seien angekommen. Es ist allerdings niemand da. Es wird auch niemand kommen, wie er mir eröffnet. Ich würde James und Adinda am nächsten Morgen sehen, ihnen gehöre vorne an der Straße das Möbelgeschäft. Ich frage noch, wie weit das Meer ist. Es sei direkt „da vorne“ und dann verabschiedet er sich freundlich. Und da stehe ich nun, im Dunkeln, ohne „Einweisung“, alleine, in einer Erdgeschoss-Wohnung auf Rarotonga, der Hauptinsel der Cook Islands.

Zumindest sieht es schon mal so aus wie auf den Bildern. Es ist eine AirBnB-Wohnung, um die ich mehr als dankbar bin. Einige Reisende meinten, ich solle unbedingt auf die Cooks und es seien auch die günstigsten der Südseeinseln. Die Flüge vielleicht. Bei den Unterkünften war ich irgendwann so verzweifelt, dass ich fast die Flüge storniert hätte. Dann kam mir AirBnB in den Sinn, was ich zuvor selbst noch nie gebucht habe, erst anschließend dann für Neuseeland, und da fand ich das hier. Und das ist so toll, weil ich nun einfach mal zwei Wochen an ein und dem gleichen Ort sein kann, nur mit mir, mit all meinen Vorhaben, die vorwiegend aus „Nichtstun“ bestehen werden 😁
Ich beginne das Selbstgespräch und irgendwie hat es plötzlich etwas von zu Hause angekommen sein, denn ich packe als erstes meine beiden Rucksäcke komplett aus, was ich auch mache, wenn ich von einer Reise zurück komme – ganz gleich welche Uhrzeit ist. Ach Gott, tut das gut – sich ausbreiten können, alles rausholen, auch aus dem Kulturbeutel.

Ich merke irgendwann, dass ich die letzte Nacht nur vier Stunden geschlafen habe und bin nun ganz schön müde. Das ist auch gut so, denn irgendwie ist mir schon ein wenig mulmig zumute – nichtwissend, wo genau ich hier bin, wie es ringsum aussieht und vor allem wie sicher es ist. Bis ich raus hatte, wie die Türe geschlossen wird, verging auch einige Zeit und ganz ehrlich, wer die öffnen will… egal, Peter meint, hier seien alle ganz entspannt und es gäbe keine Kriminalität. Zumindest ist es das, was ich verstanden habe oder auch verstehen wollte 😅

Und so liege ich in dem großen Bett und höre das Rauschen des Meeres und allerlei andere Geräusche. Als draußen scheinbar eine Kokosnuss von der Palme fällt, bleibt mir schier das Herz stehen. Doch bald schon beamt es mich glücklicherweise weg. Ein Mal werde ich in der Nacht wach und wundere mich kurz, wo Marianne ist, bis mir einfällt, dass ich ja nun wieder alleine im nächsten Kapitel meiner Reise unterwegs bin. Zum Glück schlafe ich gleich wieder ein und dann erst viele, viele Stunden später auf. So um die elf Stunden muss ich geschlafen haben. Und dann bin ich völlig aus dem Häuschen, als ich durch Wohn-, Ess-, Küchenbereich am Ende durch das Fenster das Meer und die Palmen sehe. Ich stehe auf, reiße die Türe auf, schaue mich draußen um, entdecke die Veranda mit den eisernen Stühlen, den Tischchen und der Liege, das Riesengrundstück, das ich mir wie es aussieht mit ein paar Hühnern teile, und dann das Meer. Bin ich ein Glückskind 😍 Ich mache mir einen Kaffee, dazu Müsli mit frischer Papaya und Bananen, die mir hingestellt wurden, setze mich raus und – genieße. Wie ich übrigens die Kokosnuss öffnen soll, die da ebenfalls liegt, ist mir ein Rätsel. Sie macht sich jedoch auch als Deko sehr gut 😁

Später lerne ich dann den Cook Islander James und seine indonesische Frau Adinda kennen, sehr herzliche Menschen. Sie geben mir diverse Tipps und Infos und ich hätte heute leider den Markt verpasst, aber ich solle morgen unbedingt in die Kirche. Da hat Peter mich auch schon hinschicken wollen, betont, wie christlich hier alle seien und dass sonntags aus dem Grund auch nichts geöffnet hat. Aus allen Plänen wird nix, denn ich schlafe die kommenden Tage komatös um die zwölf Stunden. Das schaffe ich ja nicht mal, wenn ich die Nächte durchfeiere, doch mein Körper scheint es zu brauchen. Ich überlege, ob ich mir einen Roller oder ein Fahrrad mieten soll und für wie viele Tage. Da ich mich nicht entscheiden kann, mache ich beides zunächst nicht. Und so geht es mir letztlich mit allem: Strand oder Spaziergang, Terrasse oder Bett, in den Ort oder in den Regenwald und so weiter. Und da merke ich, wie sehr ich noch im Hamsterrad des „Tuns & Organisieren“ laufe und mache daher nichts, das Schwerste für mich überhaupt. Dazu völlig empfangsfrei. Nicht nur, dass ich kein Wifi habe, ich habe nicht einmal Netz, könnte also weder eine SMS verschicken oder einen regulären Anruf tätigen. Ungewohnt. Komisch. Anfangs schaue ich immer mal wieder auf das Handy, bis mir wieder einfällt, dass das ja völlig zwecklos ist. Ich habe es ja schon seit einem Jahr auf lautlos, was ich ganz gut finde, aber ganz ohne ist natürlich noch mal eine andere Hausnummer. Und so gehe ich spazieren, sitze auf der Terrasse (meist nicht lange, da ich trotz Sprays binnen weniger Minuten von Mosquitos zerstochen bin), sonne mich, lese ein Buch, schaue einen heruntergeladenen Film, führe ein Trainingsprogramm mittels einer App durch, koche sogar, allerdings zunehmend weniger, da ich heilfasten werde. Detox also auf allen Ebenen: kein Handy, Essen, Alkohol, keine Zigaretten, Drogen, auch kein Sex oder Rock’n’Roll – nichts 🤣 Und nachdem ich die unmittelbare Gegend erkundet, das zweite Buch und den zweiten Film gesehen habe, ist es mit den Ablenkungen also vorbei. Erst rede ich noch mit meinen „Mitbewohnern“, was da Geckos, Würmer, sonderbare Fliegen, Ameisen sind, draußen die Hühner und ich frage mich, wann es mit einem heran gespülten Ball soweit ist. Witzigerweise heißt das am nächsten gelegene Restaurant auch noch „Castaway“ 😂 Mit den Geckos, die übrigens eine stattliche Größe von um die 15 Zentimeter haben, habe ich besondere Freude. Nachts könnte ich sie zwar jagen, weil sie sich entweder von der Decke auf den Boden flatschen lassen oder am Mülleimer herum spielen und tagsüber spielen wir ein lustiges Spiel: sie tun so als würden sie sich verstecken, dabei kann ich sie trotzdem sehen. Ein Mal setzt sich einer in den Toaster und denkt ich würde ihn nicht sehen, obwohl er hinauslugt. Ich lache und sage ihm, dass, wenn ich böse wäre, ihm jetzt ordentlich Dampf unter dem Hintern machen könnte 🤣
Tja und dann… irgendwann… beginnt der innere Reinigungsprozess. Gespürt hatte ich das schon kurz vor Abflug in Neuseeland und jetzt kommen verschiedene schmerzhafte Themen und Geschichten nach und nach an die Oberfläche. Sie wollen gesehen und gefühlt werden. Und tatsächlich fällt es mir nicht einmal sehr schwer, vielleicht auch, weil ich mich schon lange unbewusst nach dieser Heilung sehne. Es geht vorwiegend um Vergebung. Ich finde ja, dass es viel schwieriger ist, sich selbst als anderen zu vergeben. Den Groll oder die Wut, die wir gegen andere hegen, ist eigentlich, wenn wir ehrlich mit uns sind, gegen uns selbst gerichtet. Meist machen wir uns, wenn auch unterbewusst, Vorwürfe: nicht anders gehandelt, reagiert, gelebt zu haben. Und projizieren das dann gerne mal auf unser Gegenüber oder andere. In Wahrheit gibt es ja keine Schuld und wenn, dann zu exakt zwei gleichen Teilen und sei es, dass einer etwas tut und der andere macht es mit. Wie dem auch sei, ich beginne mit Vergebungsritualen, in denen ich nicht nur mir und den anderen vergebe, auch um Vergebung bitte, sondern mir auch meinen Anteil anschaue plus was die entsprechenden Menschen in mir ausgelöst, welchen wunden Punkt sie getriggert haben, was mich dann zu einer entsprechenden (Re-)Aktion gebracht hat. Puh. Ich bin mehrere Stunden über mehrere Tage beschäftigt und darf durch so einiges hindurch, doch am Ende fühlt es sich so befreiend, friedlich und versöhnlich an.
Eine neue Kraft bricht sich Bahn, ich komme in Schwung, gerade auch, nachdem ich die ersten Tage nach Fastenbeginn doch körperlich sehr geschwächt war. Eine Hürde habe ich allerdings noch zu nehmen, als ich eines morgens auf einem Ohr nichts mehr höre. Ich bin mir sicher, dass es nur „verstopft“ ist, spüre aber auch, dass ich das alleine nicht gelöst bekomme. Was soll ich also lange warten, außerdem steht das Wochenende vor der Tür und so frage ich James nach einem Arzt. Er sagt, da müsse ich eher ins Krankenhaus, eine halbe Stunde später fährt Adinda mich hin. Es ist verstopft, aber ich müsse erst Tropfen über Nacht nehmen und dann am nächsten Tag wieder kommen. Oh man. Aber gut, ich kann froh sein, dass es nichts Schlimmeres ist. Außerdem ist der tongalesische Arzt sehr unterhaltsam und so lerne ich immerhin ein paar Menschen kennen. Schon seltsam: ich gehe ins Krankenhaus und kann es mit niemandem teilen. Da draußen könnte die Welt untergehen und ich würde es ebenfalls nicht mitbekommen. Und doch bin ich mir sicher, dass wir alle über dieses Gefühl verfügen, dass uns einen Hinweis geben würde, falls etwas wirklich Ungutes im Gange wäre.
Die Nacht schlafe ich kaum und bin gottfroh als mich am nächsten Tag ein anderer Arzt von meinem Leiden befreit. Auch wenn er mir durch die Klimaanlage ein neues hinzufügt, da ich zwei Tage später kaum noch schlucken kann 😳 Ich nehme das einfach mal als „Gesamtpaket Reinigungsprozess“ und komme zum Wochenende richtig in Fahrt: ein Mal mit dem Bus um die ganze Insel und ein schöner Marktbesuch. Leider darf ich ja noch nichts essen, was in dem Fall echt hart ist. Dafür erfreue ich mich an frischen Säften tropischer Früchte. Ich gehe im Ort, der kleiner ist als bei uns jedes Dorf, in die „Kathedrale“ und sonntags in die Kirche, die älteste christliche der Cook Islands. Auf dem Hinweg, sie liegt gerade auf der anderen Straßenseite, wundere ich mich über den Zug, der da auf der Straße marschiert. Die Musik erinnert an die Guggemusik zu Fastnacht, alle tragen eine Uniform, die vordere Reihe auch Flaggen und altersmäßig würde ich sagen von 5-70 Jahren alles vertreten. Ich beeile mich, vor ihnen in die Kirche zu gelangen und nehme einen Platz hinten in der Mitte ein, blöderweise unter einem der ca. 30 Ventilatoren in der Kirche. Der Gottesdienst wird von vermutlich zwei Geistlichen in Anzug und Krawatte in rarotonganischer Sprache abgehalten, die Texte werden teilweise jedoch auch in Englisch auf die Wand projiziert. Das Wesentliche ist jedoch der Gesang der Gemeinde. Als wäre es ein riesengroßer Chor. Die Klänge und Stimmen gehen durch Mark und Knochen. Das sind diese emotionalen Momente, die ich definitiv von meinem Vater habe, dass mir direkt Tränen aufsteigen. Einfach weil es so berührend und schön ist. Wie dankbar ich bin, das mitzuerleben 🙏
Leider setzt kurze Zeit später ein Platzregen ein, der zu einem Dauerplatzregen wird und sich nahezu 48 Stunden hält! Ich bin es hier schon gewohnt, dass es anfangen kann zu regnen, obwohl gerade noch die Sonne geschienen hat und Du nicht schnell genug den Schirm aus der Tasche holen kannst, doch das da gerade ist abnormal. Doof, da ich ja gerade so in Fahrt war und inzwischen auch alles „erledigt“ habe, sogar die Neuseeland-Bilder sortiert, entsprechende Collagen erstellt und vier Artikel geschrieben. Es bedeutet auch, dass keine Wanderung möglich sein wird, weil es im Urwald nach so viel Regen gefährlich matschig ist. Nun ist mir langweilig, die Wettervorhersage unterirdisch. Und da ich nun ganze zehn Tage ohne Empfang war – quasi das erste Mal im Leben seit meinem ersten Handy vor über mehr als zwanzig Jahren (!) – beschließe ich, mir pünktlich zum Geburtstag meiner liebsten Lieblingsnichte zumindest ein kleines Wifi-Paket zu kaufen. Was sie mir im Shop nicht sagen: die Nutzung ist nur am Hotspot möglich und der ist am Shop, 10 Minuten Fußweg 🙄 Als ich den Code eingebe, donnern 65 WhatsApp-Mitteilungen und noch mehr Mails rein, dazu Infos, Mitteilungen, Sonstiges auf diversen anderen Kanälen. Ach herrje, hätte ich es besser gelassen. Die freundliche Einheimische schiebt mir im Laden schon einen Stuhl hin 😅 Und für den nächsten Tag muss ich mir früh den Wecker stellen, damit ich Nika noch erreiche. Gar nicht einfach bei 11 Stunden Zeitverschiebung. Für dieses Strahlen und die Freude, die ich ihr mache, hat es sich jedoch definitiv gelohnt! Und ich freue mich, mit allen aus der Familie sprechen zu können. Meine Mutter sagt, für sie seien die letzten 10 Tage schlimmer gewesen als die letzten 8 Monate… 😳
Interessant ist, dass ich, außer die Nachrichten zu lesen, nicht eine beantworte. Schließlich bin ich immer noch „im Urlaub“ 😁 Außerdem habe ich auf dem Weg zu meinem nächsten Ziel 10 Stunden (!) Aufenthalt in Auckland, dann donnere ich mal Beiträge, Fotos und Nachrichten raus 😉
Nikas Strahlen hat scheinbar auch die Sonne auf Rarotonga wieder zurück gebracht und ich tue, wovor ich mich schon wieder ein wenig ängstlich gesträubt und es mir gleichzeitig sehnlichst gewünscht habe: ich miete mir einen Roller, pese bei Linksverkehr über die gesamte Insel, schaue mir sämtliche Strände und Waldabschnitte an, die Lagune, verweile am „Black Rock“, das Cape Reinga von Rarotonga – der Ort, an dem die Seelen in die Anderswelt hinübergehen… faszinierend. Ich weiß, das hört sich an, als könnte ich es selbst beobachten. Das nicht und doch ist hier etwas sehr besonderes, was ich spüre, wenngleich nicht beschreibbar. Im Wasser sehe ich viele kleine Fische, zwei größere, die aussehen wie blaue Regenbogenfische, einen Aal – ohne darin zu sein, außergewöhnlich. So hell ist also das Wasser, dazu all die Palmen, die hellen Strände und der Inselkern so grün, dass es grüner nicht geht. Ich liebe diese Farbkombinationen. Dann die vielen Blüten und Früchte, wie wir sie nur teilweise kennen und auch nur deshalb, weil sie importiert werden. Die Strände hier sind übrigens gänzlich von Plastik verschont, allerdings liegt hier alles voll mit Korallen, Muscheln, Kokosnüssen, die ein darauf Gehen und Liegen nicht ganz einfach machen 😆 Hier geht die einzige Gefahr übrigens vom Steinfisch aus. Er sieht exakt aus wie eine Koralle und ist giftig. Er greift zwar nicht an, doch bei Auftritt wird es schwierig. So hat eben jeder Ort, jede Stadt, jede Insel ihre ganz eigenen Tücken, so wie wir Menschen auch. Woran ich merke, dass ich wirklich am anderen Ende der Welt bin ist, als mich Robert, ein weiterer Fidschianer, nicht fragt, woher ich komme, sondern die Formulierung verwendet „Von welchem Teil der Erde kommst Du?“ Bei meiner Antwort schaut er mich skeptisch an. Er findet, ich sehe aus wie eine Australierin. Das höre ich schon zum zweiten Mal und – freue mich 😊

Ich würde sagen, da hat sich meine Seele doch einen ganz wunderbaren Ort ausgewählt, um zu entgiften, aufzutanken und wieder ein Stück heiler und somit „vollständiger“ zu werden. Ich war sehr gerne hier, in diesem kleinen Paradies. Doch ist mir auch bewusst geworden, dass ich niemals nie auf einer einsamen Insel leben könnte. Eine Straße, 32 Kilometer, auf den anderen Cook Inseln ist quasi nichts und das nächste Land ist Neuseeland in 3.000 Kilometern Entfernung, die Flüge für Einheimische fast unbezahlbar. Hier werde ich also schon mal nicht bleiben 😆

 

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Wer mich schon unterstützt hat, dem danke ich von ganzem Herzen!! Auch dem unbekannten Spender, bei dem ich mich nie persönlich bedanken konnte und das, wo ich mich so unglaublich gefreut habe!!!